Schon jetzt kann man sagen, dass die Saison 2014/15 eine Spielzeit war, welche das Kreuz des VfL Wolfsburg hat breiter werden lassen. Die Wölfe haben beste Aussichten, Vizemeister zu werden. Zudem stehen sie im DFB Pokalfinale. Es ist absehbar, dass sie in der kommenden Saison erster Herausforderer von Meister FC Bayern München werden dürften. Wolfsburg bedient sich dafür ironischerweise einer Strategie, für welche der FC Bayern bislang bekannt war: Es schwächt die direkte Konkurrenz – Max Kruse wechselt beispielsweise von Borussia Mönchengladbach zu den Niedersachsen. Wölfe-Manager Klaus Allofs nutzt dieses neu entwickelte Selbstbewusstsein, um heftig gegen den Branchenprimus auszukeilen.
Allofs: Bayern ohne sichtbare Professionalität
Der FC Bayern München verlor die letzten drei Ligaspiele in Folge. Vor allem die jüngste 1:2-Pleite gegen den SC Freiburg hat den Zorn vieler Bundesligisten auf sich gezogen. Die Bayern würden Wettbewerbsverzerrung im Abstiegskampf betreiben, hieß es. Allofs, der diesbezüglich unverdächtig ist, Eigeninteressen zu verfolgen, sieht das ebenso: Man sehe den Bayern keine Professionalität an, so der Manager der Wölfe im „Sport 1 Doppelpass“. Dabei sei der Champion in dieser Frage bislang „ein Vorbild“ gewesen, aber eben nicht mehr in den vergangenen Wochen. Er sei „sehr enttäuscht darüber“, so der langjährige Bremer weiter, „wie die Bayern zuletzt die Punkte hergeschenkt“ hätten – „oder wie sie unter ihren Möglichkeiten“ geblieben seien.
Allofs zeigt Verständnis für Wut anderer Klubs
In München dürfe man sich deshalb nicht beschweren, dass andere Vereine auf den FC Bayern derzeit nicht sonderlich gut zu sprechen sein, erklärt Allofs. Er „versteht schon, dass andere Klubs derzeit mächtig sauer sind“, führt der Manager des VfL aus. Gewöhnlich wird ein solcher Angriff auf die Bayern mit einer scharfen Retourkutsche beantwortet. Man darf gespannt sein.