Beim 1. FC Köln will derzeit auch keine Ruhe einkehren. Der Fall Kevin Pezzoni wirft immer mehr Fragen auf. Am vergangenen Dienstag wurde der ehemalige Profi des FC vor seiner Wohnung von Unbekannten bedroht, woraufhin der Vertrag beim Verein aufgelöst wurde. Am Mittwoch erstattete der Verteidiger Anzeige, zu Wort meldete er sich jedoch erst am Samstag persönlich. „Kevin Pezzoni und der 1. FC Köln haben den Vertrag nicht wegen ein paar Chaoten aufgelöst. Es ist absurd anzunehmen, der 1. FC Köln kapituliere vor aggressivem Verhalten einzelner Störer.“ So hieß es zunächst von Seiten des FC, jedoch hatte der Verein im Vorfeld wohl die Ausmaße dieses Ereignisses auf die leichte Schulter genommen. Laut einer Aussage hatte man Pezzoni die Möglichkeit gegeben den Verein zu wechseln, um ihm wieder die Arbeit in angemessenem Umfeld zu ermöglichen, doch warum bekam der 23-Jährige dann eine Abfindung von den Geißböcken? Dies lässt vermuten, dass die Auflösung des Vertrags nicht durch die Initiative des Spielers, sondern auf Wunsch des Vereins zustande gekommen ist. „Der Vorschlag wurde vom Verein an mich herangetragen“, bestätigte Pezzoni mittlerweile.
Nun meldete er sich richtig zu Wort, beschuldigte den FC sogar, dass der Verein nur auf eine gute Gelegenheit gewartet hätte, um den Vertrag auflösen zu können. „Was hätte ich zu erwarten gehabt? Meine Situation wäre ja nicht besser geworden. Wer weiß, ob nach dem nächsten schlechten Spiel die Typen plötzlich in meiner Wohnung gestanden hätten statt nur davor“, so Pezzoni zu der Möglichkeit in Köln zu bleiben. Der FC hingegen antwortete prompt, dass man alles gemacht habe, um dem Spieler entgegen zu kommen. „Wir haben ihm jegliche Unterstützung gegeben und der Trainer hat ihm sein Vertrauen geschenkt. Die von ihm nun erhobenen Vorwürfe sind substanzlos, unangebracht und schaden ihm selbst am meisten. Kevin Pezzoni ist vermutlich enttäuscht, da es insbesondere in Gesprächen mit seinem Vater immer wieder unterschiedliche Auffassungen zwischen dem 1. FC Köln und ihm gegeben hat. Der Spieler ist am Mittwoch, 29. August, zu uns gekommen, weil er sich nicht mehr zutraute, im Spiel gegen Cottbus aufzulaufen. Die für ihn schlechtere Alternative zur Vertragsauflösung wäre gewesen, ihn aus dem Kader zu streichen. Deswegen haben wir uns auf die Vertragsauflösung geeinigt, obwohl wir keinen Ersatz für den Spieler vorgesehen hatten“, so die offizielle Stellungnahme der Vereinsführung zu den Aussagen ihres ehemaligen Spielers.
Im Sinne des Fussballs ist nun nur zu hoffen, dass diese Situation sich bald geklärt hat. Die Kölner könnten in Ruhe die Mission Wiederaufstieg in Angriff nehmen und Pezzoni könnte in den Stutzen eines anderen Vereins wieder an alte Leistungen anknüpfen.