Es ist inzwischen weithin bekannt, dass der FC Bayern München Leroy Sané verpflichten möchte. In der Vergangenheit wurde vor allem viel darüber spekuliert, was der Spieler wolle. Kaum Beachtung fand dagegen, was Sanés derzeitiger Arbeitgeber Manchester City eigentlich zu dem potenziellen Transfer zu sagen hat – bis jetzt. Cheftrainer Pep Guardiola ergriff im Rahmen einer Pressekonferenz auf der gegenwärtigen Asienreise seiner Mannschaft das Wort. Gänzlich klar äußerte sich der Katalane dabei allerdings nicht. Seine Aussagen können in beide Richtungen gedeutet werden und wirken deshalb widersprüchlich.
Das hat Guardiola über Sané zu sagen
Er wolle, dass seine Spieler bei Manchester City glücklich sind, so Guardiola. Wenn sie es nicht sind, dann „gehen sie“, so der 48-Jährige weiter. Dies klingt danach, dass der Trainer mit einem Abgang des deutschen Nationalspielers leben könnte. Anderseits sagt Guardiola aber auch, dass es „den Wunsch gibt, Leroy bei uns zu haben.“ Dieser sei „immer vorhanden.“ Die Verantwortlichen würden „das Potenzial und das Niveau“ des 23-Jährigen kennen. Sané besitze „eine besondere Qualität, die nur schwer zu finden ist.“ Diese Aussagen klingen danach, dass sich der Katalane einen Verbleib des deutschen Nationalspielers wünscht.
Wie sind Guardiolas widersprüchliche Aussagen zu deuten?
Die „Bild“ interpretiert Guardiolas Sätze als Ansage, dass der Spieler bleiben solle. Dies scheint nicht richtig zu sein. Vielmehr klingen die Aussagen des 48-Jährigen so, dass sich dieser eine klare Positionierung des Spielers in die eine oder die andere Richtung wünscht. Guardiola könnte damit leben, dass Sané geht, wenn er eindeutig sagt, dass er bei den Citizens unglücklich ist. Anderseits möchte er ihm die Tür aber auch nicht vor der Nase zuschlagen, solange sich der 23-Jährige noch nicht gegen Manchester entschieden hat.
Der Ball liegt also tatsächlich im Feld des Spielers. Bei Bayern wäre Sané fraglos Stammkraft und könnte Publikumsliebling werden. Bei Manchester droht die Bank – wie so oft in der vergangenen Saison. Anderseits ist die Premier League stärker als die Bundesliga. Und die Chancen auf Erfolge in der Champions League erscheinen bei den Citizens ebenfalls größer als in München.