Der Trainerwechsel von Carlo Ancelotti zu Jupp Heynckes hat sich für den FC Bayern München wahrlich gelohnt. Unter dem Coach, mit dem der Rekordmeister 2013 das Triple gewann, siegten die Süddeutschen in jedem Pflichtspiel. Voll des Lobes über Heynckes sind deshalb Medien, Fans, Verantwortliche und Spieler gleichermaßen. Im selben Atemzug wird Ancelotti in der Regel heftig kritisiert. Einzig Niklas Süle wählt einen anderen Ansatz. Im Gespräch mit „Sport1“ nennt er nicht den Italiener als Schuldigen der bayrischen Misere zu Saisonbeginn. Die Spieler seien vielmehr verantwortlich gewesen, so der Innenverteidiger.
Süle: Spieler haben verstanden
Die Spieler des FC Bayern seien sehr erfahren „und eigentlich lange genug im Geschäft“, um zu wissen, dass sie sich nicht so wie zu Saisonbeginn präsentieren dürften, schildert der frühere Hoffenheimer. Er schließe sich dabei ausdrücklich ein, betont Süle. Man sei deshalb im Team übereingekommen, dass es nicht so weitergehen dürfe. Die Mannschaft habe beschlossen, „dass wir auch an uns selbst arbeiten müssen“, so der Innenverteidiger. Dies zeige inzwischen Früchte. Was man zum Anfang der Saison schlechtgemacht habe, gelinge inzwischen immer besser. Es gebe zwar „immer ein Stück, wo wir uns steigern können“, trotzdem habe man jetzt eine gute Phase, ist der Nationalspieler überzeugt.
Ganz kann auch Süle die Zweifel an Ancelotti nicht wegwischen
Allerdings dringt auch aus den Worten von Süle, dass das Verhältnis zwischen Ancelotti und den Spielern nicht gestimmt haben kann. Viele Akteure der Bayern beklagten sich über eine zu geringe Trainingsbelastung. Der Italiener hatte sogar freiwilliges Zusatztraining der Spieler verboten. Ancelottis Fitnesstrainer machte vor allem dadurch von sich reden, dass er Kettenraucher ist. Unter Heynckes hat sich die Belastungen der Übungseinheiten spürbar gesteigert, bestätigt auch Süle. Seit der 72-Jährige im Amt ist, habe man „sehr intensiv trainiert“. Alle Spieler seien mit vollem Herzen dabei. Dies habe sich ausgezahlt. Dem letzten Punkt kann man mit Blick auf die Ergebnisse kaum widersprechen.