Die Schlagzeile ging um die Fußballwelt: Die „Daily Mail“ berichtete, der FC Chelsea plane ein Angebot für Franck Ribéry. Der FC Bayern München solle erstaunliche 64 Millionen Euro Ablöse für den seit langer Zeit verletzten Flügelspieler erhalten. Der durchschnittliche Fan rieb sich ebenso wie der normale Journalist die Augen, zuckte dann aber mit den Schultern und dachte: Der englische TV-Vertrag macht viele verrückte Dinge möglich. Und die Blues brauchen in der Premier League jede Hilfe – wieso also nicht? Tatsächlich ist der „Daily Mail“ eine peinliche Panne passiert, die zeigt, dass man stets mehr als nur die Überschrift lesen sollte.
Artikel war sechs Jahre alt
Der Artikel über Chelsea und Ribéry war sechs Jahre alt und wurde von irgendeinem Redakteur, der den entsprechenden Arbeitstag verfluchen dürfte, versehentlich aktualisiert. Dies lässt sich gleich an mehreren Punkten erkennen: So berichtet die „Daily Mail“, dass der Franzose bei den Bayern noch einen Vertrag bis 2011 habe. Zudem wird Chelseas Vorstandsboss Ron Gourlay als „neu im Amt“ bezeichnet. Jener trat seinen Job im Jahr 2009 an. Und damals wollte Chelsea – wie auch der Rest der europäischen Topmannschaften – Ribéry unbedingt.
Vorgang hat unangenehmen Beigeschmack für Ribéry
Das Ganze hat allerdings einen unangenehmen Beigeschmack für Ribéry. Man darf schließlich schon die Frage stellen, warum sich niemand die Mühe gemacht hat, den Artikel ganz zu lesen. Darauf gibt es zwei mögliche Antworten: Zum einen nimmt man als Leser einfach nicht ernst, was die „Daily Mail“ schreibt, da britische Zeitungen insbesondere im Sportbereich ein interessantes Verhältnis zur Wahrheit haben. Zum anderen klingt es aber auch absolut vorstellbar, dass Bayern Ribéry tatsächlich verkaufen könnte. Vermissen auf dem Feld tut den Franzosen derzeit niemand. Junge Spieler sind nachgerückt und haben sich grandios entwickelt. Die Zeiten Ribéry bei den Bayern werden kurz- bis mittelfristig ohnehin zu Ende sein.