Ein 0:3 stand am Ende auf der Anzeigetafel. Die Bayern konnten dem Mainzer-Coach Thomas Tuchel die erste wirkliche Lehrstunde erteilen, seit dieser bei den 05ern das Sagen hat. Allerdings hatte die besagte Stunde tatsächlich nur 50 Minuten.
Bis zum 1:0 von Thomas Müller in der 41. Minute waren die Mainzer sogar über weite Strecken die bessere Mannschaft. Zumindest konnte man mit dem deutschen Rekordmeister mithalten. „Wer weiß, wie‘s gelaufen wäre, wenn wir in Führung gegangen wären“, so 05-Keeper Wetklo. So kamen die Mainzer dann aber unter die Räder, wie sie es seit dem Wiederaufstieg im Jahr 2009 gegen die Bayern noch nie gekommen sind. Nach dem Seitenwechsel konnte der Kroate Mario Mandzukic mit einem Doppelpack die Entscheidung in dieser Partie markieren. Denn fortan war es für die Jungs in den Trikots der Münchner nur ein besseres Trainingsspiel.
„Wir sind wie die Hasen hinterher gelaufen“, so Manager Heidel ehrlich. Und auch Trainer Tuchel weiß die Partie genau einzuschätzen: „Die Bayern dürfen halt nicht aus ihren ersten zwei Chancen zwei Tore machen. Das zweite Tor ärgert mich. Hätte ich Nicolai Müller auf der rechten Seite gelassen, hätten sich Alaba und Kroos da sicher nicht so durchspielen können!“ Doch was kann man aus solch einer Niederlage lernen? Wenn man gegen diese Bayern punkten will, dann darf man keine Fehler machen, denn diese werden in der aktuellen Saison eiskalt ausgenutzt und bestraft. Vor allem haben die Mainzer aber ein Problem im Sturm. Sie haben mit Adam Szalai zwar einen Top-Scorer in ihren Reihen, doch wenn dieser fehlt (wie nun wegen einer Gelbsperre), dann läuft vorne nicht viel zusammen. Zwar hat man mit Parker einen talentierten Youngster gebracht, doch kann dieser noch nicht den Platz eines Szalai einnehmen.
So müssen die Mainzer einen kleinen Rückschlag im Kampf um die internationalen Plätze hinnehmen. Trotzdem sind die 05er eine der Überraschungen dieser Saison. Aktuell liegen Tuchel und Co. mit 30 Punkten auf dem 5. Platz in der Tabelle.