In der Trainerfrage haben die Verantwortlichen des FC Bayern München offenbar eines der ältesten Sprichwörter der Menschheitsgeschichte vergessen: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. 7 Monate hatten die Bosse mit sich gerungen, wer Nachfolger von Jupp Heynckes werden sollte. Schließlich einigte man sich auf Thomas Tuchel, über den man schon nach der Entlassung Carlo Ancelottis heftig diskutiert hatte. Damals war es Präsident Uli Hoeneß, der sich gegen Tuchel gewehrt hatte. Der ewige Bayern-Boss war es auch, der in den folgenden Monaten verhindert hatte, dass beim 44-jährigen schnell Nägel mit Köpfen gemacht werden konnten. Inzwischen ist es zu spät.
Tuchel sagt ab
Tuchel sagte den Bayern ab, wie verschiedene deutsche Medien übereinstimmend berichteten. Als der Meister dem früheren Dortmunder endlich ein echtes Angebot unterbreitete, stand Tuchel schon „bei einem anderen europäischen Top-Verein im Wort“, wie er selbst den Münchnern mitgeteilt haben soll. Einen Tag später versuchten die Bayern Tuchel noch einmal umzustimmen, jedoch vergeblich.
Hoeneß hatte laut „Sport1“ solange damit gezögert, seinen Segen zu Tuchel gegeben, weil er sich Jupp Heynckes zu verbunden fühlte. Der Präsident wünschte sich demnach, dass sein persönlicher Freund bis ans Ende aller Tage Coach des Rekordmeisters bleiben würde – oder zumindest noch ein Jahr. Nach wie vor soll Hoeneß es für den größten Fehler seines beruflichen Lebens halten, Heynckes während seiner ersten Trainerstation in München vorzeitig zu entlassen. Der Präsident bedauert es demnach zusätzlich auch, wie der Wechsel 2013 von Heynckes zu Pep Guardiola gelaufen ist. Er warb deshalb lange öffentlich um den derzeitigen Trainer und vergraulte damit Tuchel.
Tuchel geht zu Paris Saint-Germain
Inzwischen ist auch bekannt, zu welchem europäischen Top-Klub Tuchel geht. Der 44-Jährige steht bei Paris Saint-Germain im Wort, wie die „Bild“ berichtet. Er beerbt dort den glücklosen Unai Emery. Tuchel soll bereits seinen Trainerstab zusammenstellen. Vermutlich nach dem Ende der laufenden Saison wird PSG die Verpflichtung des Deutschen auch offiziell bekanntgeben.